Die Weichen stellt der Auftraggeber

Hier der Laie, da der Profi: Wen wundert's, wenn Bau- und Sanierungswillige darauf vertrauen, dass die Fachleute ein einwandfreies Gebäude abliefern werden? Das ist schließlich ihre Aufgabe! Trotzdem stehen die Auftraggeber genauso in der Verantwortung. Denn sie müssen dazu bereit sein, Qualitätsarbeit auch zu bezahlen.

Wer immer nur nach dem günstigsten Preis Ausschau hält, muss sich später nicht wundern, wenn es Probleme gibt. Und das gilt nicht nur für die Gebäudehülle. Eine leckagefreie Haushülle kommt nur zustande, wenn sie sorgfältig geplant und ausgeschrieben wird. Das ist bei neuen Häusern der Fall und erst recht bei Sanierungen, bei denen sich Dichtheit meist schwieriger erreichen lässt. Somit stellen Baufrauen und -herren gleich zu Anfang die Weichen, indem sie einen Planer suchen, der auch die dichte Gebäudehülle im Blick hat. Oder indem sie im Sanierungsfall überhaupt erst einen Planer hinzuziehen! Im weiteren Verlauf kommt es darauf an, dass nur solche Ausführenden den Zuschlag bekommen, die sich in ihrem Angebot an Ausschreibung und Materialvorgaben gehalten haben. Baubegleitende Qualitätskontrollen sichern zusätzlich ab, dass auch die Umsetzung mit den richtigen Materialien und nach Plan erfolgt. All das will bezahlt sein, ist aber in jedem Fall gut angelegtes Geld. Denn die einwandfrei dichte Gebäudehülle spielt eine wichtige Rolle, wenn es um das langfristige Funktionieren moderner Gebäude und ihren Schutz vor Bauschäden geht.

Tipp für Handwerker
Weisen Sie stets darauf hin, wenn Sie Planungs- oder Ausführungsmängel der luftdichtenden Ebene bemerken, und halten das gegenüber dem Planer oder Auftraggeber zum Beispiel schriftlich fest. Sprechen Sie auch die Schwierigkeit in solchen Situationen an, in denen Sie selbst Planungsleistungen übernehmen müssen. Denn Sie sind in jedem Fall dafür verantwortlich, einen geeigneten luftdichten Anschluss auszuwählen – unabhängig davon, ob Sie in dem Moment überhaupt wissen können, wie im konkreten Fall die richtige Lösung aussieht. Etwa, weil (noch) gar nicht bekannt ist, wo die Dichtheitsebene im Bestand verläuft oder bei nachfolgenden Sanierungsschritten ausgeführt wird.


Weitere Informationen

Weitere Infos dazu, wie der Weg zur dichten Gebäudehülle aussieht, gibt auch der „Leitfaden Luftdichtheitskonzept".